Standing ovation beim Finale der Goldenen Künstler-Gala 2016

gala-2016-finale-gedu„Es ist nicht alles Gold, was glänzt…!“ Diesen Spruch kennt man nur zu gut, jedoch passt er nicht zur diesjährigen „Goldenen Künstlergala 2016“, die am 21.10., wie jedes Jahr, in der FILharmonie Filderstadt die Zuschauer verzauberte.

Es ist schon beinahe Tradition, dass Gastgeber Georg Dull alljährlich im Oktober eine illustre Künstlergarde versammelt, die auch jeweils für ihre jeweilige Leistung ausgezeichnet wird. Das Objekt der Begierde: Eine goldgerahmte Urkunde, die bescheinigt, dass man in seinem Genre zum „Künstler des Jahres“ gekürt wurde! Da ist es nicht verwunderlich, dass Stars und Sternchen Dulls Ruf Folge leisten und sich auf den teilweise auch weiten Weg nach Filderstadt machen, um die Zuschauer zu unterhalten und ihre Auszeichnung entgegen zu nehmen. Auch das Publikum ist Dull treu geblieben, so war die Halle bis auf den letzten Platz ausverkauft – die Gala zieht alle Altersgruppen an – ob jung, ob alt – die facettenreiche Show hält für jeden etwas bereit.


Dieses Jahr gab es gleich zwei namhafte Stargäste, die durch Funk und Fernsehen bekannt sind: Mara Kayser, die ihr 25jähriges Bühnenjubiläum feierte und mit einem schwarzen Glitzeranzug sowie ihren flotten Songs das Publikum mitriss sowie Chris Andrews, der „Yesterday Man“, der auch mit Hits, wie „Pretty Belinda“ für Ohrwürmer sorgte und nun auch ein neues Album auf den Markt brachte, aus dem er natürlich auch ein paar Songs präsentierte. Außerdem gab es auch bei ihm ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre Showbühne – das macht so leicht keiner nach!

Ein besonderes Hilghlight stellte die Kombo Abba4u – die Abba Revival Show dar. Das Quartett erinnerte nicht nur stimmlich an ihre großen Vorbilder, auch optisch konnten sie durchaus mit den Schweden mithalten. Verblüffend auch der Klang und die Harmonie der Stimmen – schloss man die Augen, wähnte man die Original „Abbas“ auf der Bühne. Das Publikum quittierte so viel Authentizität mit großem Beifall und „Abba“ Rufen.

Noch ein weiterer großer Künstler unterhielt die Leute blendend: Andreas Gabalier, der Alpenrocker. Äh, pardon, eigentlich war „nur“ sein Double Kevin in Filderstadt auf der Bühne, ein wenig schmaler als das Original, dafür genauso voller Energie, Charme und kraftvoller Stimme. „I sing a Liad für di“ – spätestens bei diesem Hit hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Sitzen.

Oftmals erinnerte die Gala nicht an eine gediegene Preisverleihung, sondern an ein Konzert – die Leute standen auf, klatschten und sangen eifrig mit. So auch bei den „Grafenbergern“, die Band tritt vorwiegend auch auf dem Cannstatter Wasen auf und sorgt mit ihren Partysongs für gute Laune pur – ob „der kleine Pedro mit seiner Gitarre“ oder „Mein Pony“, bei dem ein großes Pony auf der Bühne tanzt, Wies´n und Wasen feeling im Saal. Auch bei Tom Jets „Rudel Sing Sang“ musste das Publikum beweisen, wie stimmgewaltig es ist. Im Hintergrund wurden Texte bekannter Lieder eingeblendet, diese sollten dann lauthals mitgesungen werden. Die Zuschauer der diesjährigen Gala hätte man beinahe als „Fischer Chöre“ bezeichnen können, so enthusiastisch erklangen „Country Roads“ oder „Highway to hell“!

Dass man auch Klassik mit Pop und Rock verbinden kann, zeigte das Trio „Jump“, drei gutaussehende junge Damen, die mit ihren Streichinstrumenten Hits wie „Rock you like a Hurricane“ von den Scorpions interpretierten und dabei noch lasziv tanzten.

Doch auch die Magier und Mentalisten durften an diesem Abend nicht fehlen! Andino begeisterte mit seiner Mentalmagie. Carsten Fenner mit Partnerin zelebrierte die Kunst des „Quick changes“, bei dem sich die Künstler in Sekundenschnelle umziehen und die Kostüme wechseln, dazu wurden noch perfekte Tanzeinlagen integriert – ein wahrer Augenschmaus. Und Peter Valance Magic Show hätte locker mit den großen Las Vegas Showacts konkurrieren können – so wurde er von einem Zuschauer in eine Zwangsjacke gesteckt, gefesselt und kopfüber hängend sollte er sich nun innerhalb von 2 Minuten befreien – für Spannung sorgten zwei überdimensional große „Flügel“, die mit scharfen Messern bestückt waren und nur von einem Seil, das dann entzündet wurde, zusammengehalten wurden. Schafft es der Magier nicht, sich innerhalb der 2 Minuten zu befreien, wird er Opfer der Klingen – doch natürlich ist Valance ein Profi und trotz Nervenkitzels konnte er sich locker befreien.

Wo Magie ist, darf auch die Akrobatik nicht fehlen, die Art von Zauberei, die eindrucksvoll beweist, wie magisch doch der menschliche Körper sein kann. Magisch und vor allem biegsam: Schlangenfrau Zlata hat anscheinend weder Knocken, noch Muskeln – jedenfalls ist ihr Körper dermaßen geschmeidig und biegsam, dass sie ohne Probleme die schwierigsten Bewegungsfolgen durchführen kann. Die Showgruppe Herkules hingegen setzt ihren Schwerpunkt auf Comedy, Kraft und Akrobatik. Mit aufgeklebten Schnäuzern, die im Gleichklang rechts und links bewegt werden, springen, überschlagen und tragen sich die Herren. Mit Witz und Tempo – starke Männer braucht das Land!

Dazu gehören auch Radspitz, die Gesangskombo griff die Klatschgeräusche der Isländer bei der Fußball WM geschickt auf und machte daraus einen eingängigen Song: Wenn der Isländer ruft – dann macht das ganze Publikum mit! Und auch, wenn Moderator Brian O Gott mit seinen Gedichten die Zeit überbrückt, bis die Bühne umgebaut wurde. So wird aus „Jenseits von Eden“ eine Hommage an das schwedische Möbelhaus oder die Sponsoren des Abends werden einfallsreich in eine kleine Handlung verpackt, die O Gott zum Besten gibt.

Wer schon einmal bei der Goldenen Künstlergala zu Gast war der weiß, dass es ein langer Abend werden kann. Doch diesmal wurde auf ein Zeitlimit geachtet, was die Show kurzweilig machte und auch die Showacts sehr gut zur Geltung brachte. Bei allzu langen Nummern verliert das Publikum oftmals das Interesse, doch diesmal ging es Schlag auf Schlag, ein Highlight folgte dem nächsten und das war auch gut so.

Bericht: Franziska Maier

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