Goldene Künstler-Gala 2015 in der FILharmonie
Am Freitag, den 16. Oktober 2015, lud Veranstalter Georg Dull zu einer Show der Superlative: Bereits zum 28. Mal verwandelte sich die Filharmonie in Filderstadt zu „Klein-Hollywood“, nur dass hier keine Oscars, sondern goldgerahmte Urkunden verliehen wurden. Künstler verschiedenster Genres fanden sich ein, um ihr Können vor den rund 500 Gästen, darunter auch viele Showkolleginnen und Kollegen, zum Besten zu geben. Ob Magie, Musik, Hypnose, Bauchredner, Akrobatik oder Comedy – für jeden Geschmack war, in dem rund 5 stündigen Programm, etwas dabei!
Und wie jedes Jahr gab es auch einen Stargast – diesmal wurde kein Geringerer als Christian Anders, der mit Hits wie „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“ oder „Ruby“ bekannt wurde, als „Künstler des Jahres“ ausgezeichnet. Der 70jährige Schlagersänger überzeugte mit seinem Live Gesang und demonstrierte, dass man auch in fortgeschrittenerem Alter keinesfalls nur auf das Sofa gehört. So wurde der Star des Abends auch umjubelt und sein Auftritt mit „Zugabe“ Rufen quittiert. Diesen kam er gerne nach.
Die Musik war bei der 28. Goldenen Künstlergala dominierend. Auch Imitationskünstler traten auf – so u.a. der King of Pop himself „Michael Jackson“.
Stimmliche Imitationen gab es zudem auch von Tom O´Hara – the living tribute to Frank Sinatra. Er eröffnete den grandiosen Abend und sorgte für Gänsehaut mit seinem Live Orchester und Sinatras größten Hits. Schloss man die Augen, hätte man meinen können, der wahre Sinatra stünde auf der Bühne vor einem.
Für einen Hauch von Afrika und für besonders viel Rhythmus sorgten Drum Conversation, die mehrköpfige Kombo, rund um Ismael Seck, verteilte im Saal rund 150 Trommeln. So konnten die Gäste bei den Songs mitmachen und dieses Angebot wurde auch gerne angenommen. Die Stimmung kochte nach dem Auftritt der Drum Conversation.
Etwas ruhiger, aber dafür ein Augenschmaus, besonders für die männlichen Gäste, zeigten sich die Damen von Tumbaolindas. Die Tänzerinnen verzauberten mit einem Mix aus Salsa, Afro und Bachata sowie ihren sexy glitzernden Kostümen.
Apropos verzaubern, der Münchner Magier Tombeck zeigte, dass die Kunst der Illusion immer noch up to date ist. Sein Seiltrick sorgte für Verblüffung und sogar noch nach der Gala rätselten die Zuschauer, wie der sympathische Künstler sein Seil so oft verändern konnte.
Das weibliche Geschlecht dominierte den Abend, jedenfalls was die Anzahl der Künstlerinnen auf der Bühne anging. Die Damenkombo Manon & Co war jedenfalls ein musikalischer Hochgenuss. Das Quartett spielt Electric Vionlins, also elektronische Streichinstrumente und hat ein buntes Repertoire, das von Classic bis Pop reicht. Allesamt schwarz gekleidet und hochmusikalisch – ein Glanzlicht des Abends!
Doch auch eine Show stand im Mittelpunkt der Goldenen Künstlergala und gleich zwei Showacts daraus wurden live präsentiert: Das Supertalent von RTL erhielt eine Auszeichnung als beste TV Show des Jahres! Und die „Flying Chandelier“, die bereits in dieser Sendung zu sehen waren, bildeten ein weiteres Highlight – die beiden Akrobatinnen, mit wehenden weißen Kleidern, die einen überdimensional großen Kronleuchter als sportliches „Instrument“ einsetzen und darauf die abenteuerlichsten Kunststücke vollführen. Ein wundervolles Bild und ganz große Kunst, die begeistert!
Ein wahres Supertalent stand ebenfalls auf der Bühne – kein Geringerer als Supertalent Sieger 2014 Marcel Kaupp, rockte mit seinem Hit „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin“, den Saal. Davor wirkte er noch als Gast bei Hypnotiseur Manfred Knoke, der an diesem Abend sein 40jähriges Bühnenjubiläum feierte und somit auch rund 40 Minuten Showeinlage bekam, mit.
Hypnose, das ist nichts für jedermann! Mit diesen Worten begann Knoke seinen Programmpunkt. „Nur wer sich darauf einlassen kann, wird auch hypnotisiert. Bei denen, die sich dagegen wehren, wird es nie etwas!“. Recht hat er. So fanden sich eine Gruppe Freiwilliger auf der Bühne ein, die zuerst in ein helles Licht blicken und danach „schlafen“ sollten. Bei fast allen funktionierte es, zwei der Protagonisten verließen jedoch auch die Bühne und demonstrierten, dass hier nichts gefaked war. Mental die Menschen beeinflussen – wer wünscht sich nicht diese Gabe. Als Zuschauer zweifelt man oft, ob es denn wirklich stimmt, dass die hypnotisierten Menschen nicht mehr in der Lage sind, von ihrem Stuhl aufzustehen, nur weil es ihnen in ihrem Trance Zustand „befohlen“ wird…man kann von Hypnose denken, was man möchte, doch Knoke versteht sein Handwerk.
Ein weiterer „Magical moment“ des Abends stellten die fliegenden Tücher von „Magical dreams“ by Hans Schirmer dar. Mit Hilfe großer Ventilatoren ließ er kunstvoll die Tücher oder Ballons zur Musik schweben. Ob stimmungsvoll fröhlich beim Song „Ein Hoch auf uns“, eine Hommage an den Sieg unserer Fußballmannschaft bei der vergangenen Weltmeisterschaft 2014 oder besinnlich und nachdenklich beim live dargebotenen Titel „Hallelujah“. Immer, wenn es einem nicht so gut geht, soll man an das Bild der fliegenden Tücher denken und den Moment des Glücks in sich erneut aufkeimen lassen – diese Botschaft gab Schirmer den Zuschauern mit.
Frei unter dem Motto „Musical mal anders“, wurden auch Marion Wilmer und Irmgard Knüppel“ ausgezeichnet. Wilmer trat vor vielen Jahren in der Stuttgarter Produktion des „Phantoms der Oper“ auf – gemeinsam unterhalten die beiden Damen nun mit musikalischer Comedy das Publikum und ergänzen sich perfekt. Die blondgelockte, im silbernen Glitzerkleid und anmutig erscheinende Marion Wilmer und als Pendant die etwas ruppig und burschikos erscheinende Irmgard Knüppel – die Lacher waren jedenfalls auf ihrer Seite.
Etwas düsterer, pardon „röter“, leuchtete die Bühne beim Auftritt von „Annred“ – die musikalische Kombo, rund um Sängerin Ann, mit rotem Tütü-Kleid, präsentiert Popsongs, wie „Golden eye“ oder auch Klassiker wie „Hey Jude“ in neuem Gewand. Dabei kam auch Anns markante Stimme hervorragend zur Geltung.
Auch ein anderer kam den ganzen Abend zur Geltung: Moderator und Conférencier Michael Birkenfeld, der souverän durch das Programm führte, selbst musikalisch und komödiantisch tätig war und in verschiedenste Rollen schlüpfte – so ließ er unter anderem den unvergesslichen Udo Jürgens wieder aufleben oder zeigte, dass ein Hut, mit langen Haaren, die Stimme plötzlich verändern kann und Udo Lindenberg nach Filderstadt „gebeamt“ wurde. Durch die kurzweiligen Moderationen, in die auch das Publikum integriert wurden, konnten die kleinen Umbauphasen perfekt überbrückt werden.
Ein Abend, der zwar sehr lange dauerte, doch wie im Fluge verging. Georg Dull und seinem Team ist es wieder einmal gelungen, die besten Entertainer und Musiker zu versammeln und den zahlreichen Gästen der Filharmonie eine Show der Superlative zu bieten. Natürlich wird es schwer, dies noch einmal im kommenden Jahr zu toppen, doch wer Dull kennt, der weiß, dass ihm dies gelingen wird! Wir kommen gerne wieder!
Bericht: Franziska Maier